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Zinsen für Kaution bei Wohnen auf Zeit

Christine Kandler Von Christine Kandler
0% Zinsen

Bekommt der Mieter auf Zeit Zinsen für die Kaution ?

Für die Kaution für Wohnen auf Zeit bekommen Sie in der Regel keine Zinsen.
Klingt erst einmal negativ. Der Grund: Die Zinsen sind im Keller und bei einer Mietzeit von einigen Monaten bis zu einem Jahr geht Ihnen höchstens ein Zinsgewinn von weniger als einem Euro verloren.( 0,02-0,2%). Und das ist wahrscheinlich kein Grund, sich zu beschweren.

Wer bekommt Zinsen für Kaution?

Wenn man in Deutschland einen unbefristeten Mietvertrag abschließt, muss der Vermieter die Kaution – maximal 3 Nettokaltmieten – separat von seinem Vermögen anlegen. Oder Mieter und Vermieter einigen sich auf eine Anlegeform.
Das macht natürlich auch Sinn, wenn man möglicherweise 10 Jahre oder noch länger in einer Wohnung wohnt. Der Vermieter oder der Mieter richtet für diesen Zweck ein Kautionssparbuch ein. Wenn der Mieter es auf seinen Namen einrichtet, verpfändet er das Sparbuch an den Vermieter. Das heißt, dass die Kaution von der Bank erst dann ausgezahlt werden darf, wenn der Vermieter sein Einverständnis gegeben hat. Für die Zeitvermietung ist dieses Modell eher aufwändig und verhindert eine schnelle Abwicklung. Normalerweise wird die Endreiinigung immer mit der Kaution verrechnet. Beim verpfändeten Sparbuch ist dies nicht möglich..
Vermieter müssen zudem für jeden Mieter getrennte Konten einrichten und auch die Zinsen getrennt abrechnen. Für kurze Mietzeiträume lohnt sich dieser Aufwand natürlich nicht.

Zinsen, die anfallen, werden immer dem Mieter gut geschrieben. Auch in 10 Jahren kommen da keine Riesensummen zustande, vielleicht aber ein kleines Trinkgeld (das aber auch nicht die Inflationsrate ausgleicht.) Zudem muss Zinsgewinn versteuert werden, falls er über dem Freibetrag liegt. Mit der Kaution für Wohnen auf Zeit wird der Freibetrag nie überschritten, aber niemand weiß natürlich, ob, und wenn ja, über welche Zinseinnahmequellen der Mieter noch verfügt.

All das ist sinnvoll für unfristetes Wohnen, nicht aber für Wohnen auf Zeit. Würde man all diese Forderungen aufs Zeitwohnen übertragen, wäre die Chance, eine Wohnung für nur wenige Monae zu finden eher gering. Vermieter würden nur mehr für längere Zeiträume vermieten.
Beim Zeitwohnen muss alles möglichst schnell gehen und unkompliziert für beide Parteien geregelt werden.
Daher richtet der Vermieter beim Zeitwohnen richtet der Vermieter kein eigenes Konto für jeden Mieter ein. Das hieße im schlimmsten Fall nämlich, dass er alle zwei Monate ein Konto eröffnen und wieder schließen muss.

Wie gesagt – ein Mietkautionskonto. Für Beträge über 2000 Euro gibt es eine Kündigungsfrist und meistens fällt eine Bearbeitungsgebühr an. Das heißt, der Mieter müsste länger auf sein Geld warten. Das lohnt sich nicht, wenn man z.B: bei einer Kaution von 3000 Euro Zinsen von einem Euro erwarten kann.

Mietkautionskonto für Zeitwohnen sinnvoll?

Nein. Die Einrichtung eines Mietkautionskontos kostet ungefähr zwischen 12,50 Euro und 20 Euro. Das steht in einer Relation zum Zinsgewinn von unter einem Euro.
Beim Mietkautionskonto hat man übrigens oft keine Wahl zwischen verschiedenen Banken, denn viele Banken richten nur für Bestandskunden Kautionskonten ein.
Zudem gibt es eine Kündigungsfrist für Beträge von über 2000 Euro (ca. 3 Monate) und meistens fällt eine Bearbeitungsgebühr an. Das heißt, der Mieter müsste dann länger auf die Rückzahlung der Kaution warten. Bei einem Zinsgewinn von einem Euro ist das nun wirklich kein überzeugendes Business-Modell.

Wie kann die Kaution sinnvoll verwaltet werden?

Ihr Vermieter wird Ihre Kaution für die Wohnung auf Zeit wahrscheinlich auf dem Girokonto belassen. Oder auf dem eigenen Sparkonto parken.
Zinsen für die Kaution sollte beim Zeitwohnen nicht das wichtigste Thema sein.
Besser aufs Wesentliche konzentrieren.

Dokumentieren Sie die Zahlung der Kaution

– Bei Barzahlung sollten Sie einen Beleg erhalten. Daraus sollte hervorgehen, wer, wann, wieviel an wen bezahlt hat. Wenn Sie sehr kurzfristig einziehen, kann eine Barzahlung sinnvoll sein.
– Der Überweisungsbeleg ist der Nachweis Ihrer Zahlung. Am besten überweisen Sie die erste Miete und die Kaution getrennt.
– Falls SIe über andere Wege bezahlen, sollten Sie sich den Erhalt der Kaution bestätigen lassen.

Mehr Informationen zum Thema Kaution: 10 Tipps: So klappt es mit der Rückerstattung der Kaution bei Wohnen auf Zeit

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