Crocodilian Blog
Der Zeitwohnen-Blog aus Berlin

Mietendeckel Berlin - Auswirkungen auf die Zeitvermietung: FAQ

Übersicht

Wird der geplante Mietendeckel kommen?
Die Kritik am Mietendeckel reißt nicht ab. Das eigentliche Problem, nämlich neuen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, geht der Mietendeckel nicht an. Stattdessen schafft würde er noch mehr Bürokratie und Rechtsunsicherheit schaffen und zu einer Klageflut führen. Ob und wie der Mietendeckel eingeführt wird bleibt noch offen.
Ist der Mietendeckel verfassungskonform?
Verfassungsrechtler behaupten, dass der Berliner Mietendeckel zu sehr in die Bundesgesetzgebung eingreift.
Ist der Mietendeckel eine Chance für Vermieter von möblierten Wohnungen?
Die möblierte Vermietung ist vielleicht die bessere Wahl, wenn Vermieter flexibel bleiben möchten. Eine Chance ist der Mietdeckel sicherlich nicht.
Was sollten Vermieter einer möblierten Wohnung jetzt tun?
Vermieter sollten den genauen Wortlaut des Gesetzes abwarten, falls dieses umgesetzt wird.
Was sind die Alternativen für Vermieter, die möbliert vermieten?
Weder die unbegrenzte Vermietung, noch der Verkauf der Wohnung sind im Moment Alternativen. Die Preise für normale Mietwohnungen werden in Berlin eher fallen.
Bedeutet der Mietendeckel das Aus für die Zeitvermietung?
Nein. Wohnungen auf Zeit sind wichtig für Mitarbeiter von Firmen, die aus dem Ausland nach Berlin ziehen. Diese möchten schnell und bequem in Berlin starten. Außerdem haben sie ohne Schufa etc. haben sie wenig Chancen sofort eine eigene Wohnung zu bekommen.
Warum schadet der Mietendeckeln auch Mietern, die auf Zeit mieten möchten?
Die Zahl der möblierten Wohnungen würde durch den geplanten Mietendeckel wahrscheinlich zurückgehen, da viele Vermieter ihre Wohnungen dann nur noch ab und zu selbst nutzen und die restliche Zeit leer stehen lassen würden . Mietern, die in Berlin arbeiten und die gerne flexibel sein möchten, bliebe dann nur die wesentlich teureren Alternativen Hotel oder Serviced Apartment.
Warum ist der Mietdeckel für möblierte Wohnungen Irrsinn?
Der Standard von möblierten Wohnungen ist hoch und wird durch die Kriterien des Mietendeckels nicht erfasst. Hilton zu Hostelpreisen widerspricht jeder Logik der Marktwirtschaft.
Warum steht die Vermietung von möbliertem Wohnraum in der Kritik?
Kritiker halten die Vermietung von möbliertem Wohnraum für Umgehung des Mietspiegels. Dabei wird weder der angebotene Service, noch die Ausstattung berücksichtigt.
Christine Kandler Von Christine Kandler
Gründerzeitbau Berlin

Update April 2021

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Der vom Berliner Senat im Februar 2020 eingeführte Mietendeckel ist verfassungswidrig und damit nichtig, die Schattenmieten sind zulässig.

Soll der geplante Mietendeckel auch für möblierte Wohnungen gelten?

Ja. Der Mietendeckel soll auch für Wohnraum auf Zeit gelten.

Welche Mieten sollen gelten, wenn der Mietendeckel in Kraft tritt:

Erstbezug der Wohnung und Ausstattung

Mietpreisobergrenze pro m2
Bis 1918 mit Sammelheizung+Bad 6,45 €
Bis 1918 mit Sammelheizung/Bad 5,00 €
Bis 1918 ohne Sammelheizung/Bad 3,92 €
1919 bis 1949 mit Sammelheizung+Bad 6,27 €
1919 bis 1949 mit Sammelheizung/Bad 5,22 €
1919 bis 1949 ohne Sammelheizung/Bad 4,59 €
1950 bis 1964 mit Sammelheizung+Bad 6,08 €
1950 bis 1964 mit Sammelheizung/Bad 5,62 €
1965 bis 1972 mit Sammelheizung+Bad 5,95 €
1973 bis 1990 mit Sammelheizung+Bad 6,04 €
1991 bis 2002 mit Sammelheizung+Bad 8,13 €
2003 bis 2013 mit Sammelheizung+Bad 9,80 €

Wird der Mietendeckel kommen?

Jede Vernunft spricht dagegen. Selbst Wohnungsgenossenschaften sprechen sich gegen den Mietendeckel aus. Sie weisen darauf hin, dass dieser dazu führt, dass keine Rücklagen gebildet, keine Modernisierungen durchgeführt und letztendlich auch kein neuer Wohnraum geschaffen werden kann. Der Mietendeckel schadet letztendlich denjenigen, denen er zugutekommen soll. In Zukunft wird die Höhe des Einkommens bei der Wohnungssuche noch entscheidender sein.

Unklar ist zudem, wie das Land Berlin bis Januar 2020 ausreichend Personal einstellen will, das dann über die Einhaltung des Mietendeckels wacht. Dass Berlin dies gelingt, darf bezweifelt werden. Personalmangel war in den letzten Jahren  der Grund dafür, dass nur sehr wenige Baugenehmigungen erteilt worden sind.  

Zudem ist mit einer Vielzahl von Klagen gegen den Mietendeckel zu rechnen, was zu Rechtsunsicherheit und Chaos führen kann.

Ist der Mietendeckel verfassungskonform?

Wohnungspolitik ist Ländersache. Von daher kann das Land Berlin theoretisch diese Entscheidung treffen. Verfassungsrechtler weisen jedoch darauf hin, dass der geplante Berliner Mietendeckel zu sehr in die Bundesgesetzgebung eingreift und daher nicht verfassungskonform ist.

Ist der Mietendeckel eine Chance für Vermieter von möblierten Wohnungen?

Sollte der Mietendeckel Gesetz werden, hätten Vermieter die Wahl zwischen Pest und Cholera. Von daher wäre es vermessen zu behaupten, der Mietendeckel sei eine Chance für Vermieter. Dennoch bietet die möblierte Vermietung mehr Flexibilität.

Was sollten Vermieter jetzt tun?

Vermieter sollten nicht die Nerven verlieren und erst einmal abwarten, ob der Mietendeckel  in der jetzigen Form umgesetzt wird. Wenn es dazu kommt, dann ist, wie immer, das Kleingedruckte ausschlaggebend. Erst wenn der genaue Wortlaut vorliegt, kann man sehen, wo sich Möglichkeiten bieten und Zeitwohnagenturen können sich auf die neuen Gegebenheiten vorbereiten.

Was sind die Alternativen für Vermieter, die möbliert vermieten?

Für Vermieter, die bisher möbliert vermietet haben und die gerne flexibel bleiben möchten, wäre die unbefristete Vermietung  sicherlich keine Alternative. Eben so wenig wie der Verkauf der Wohnung. Die Preise für normale Mietwohnungen werden aller Wahrscheinlichkeit nach sinken, denn kaum jemand mehr wird, wie bisher, eine Wohnung als Altersvorsage oder als Wertanlage kaufen. Spekulanten und ausländische Investoren werden vom Preisverfall profitieren und weitere Wohnungen in Berlin aufkaufen.  Und gerade das  sollte eigentlich verhindert werden. Die Argumentation, dass die Preise weiter steigen, weil viele Mieter keine Mietwohnung finden und daher kaufen, scheint nicht stichhaltig. Falls der Mietendeckel kommt, wird das Einkommen bei der Wohnungssuche eine noch entscheidendere Rolle spielen und Besservierdienende werden immer eine Wohnungen finden. Wenn mieten günstiger ist als kaufen, wird der Wohnungskauf, auch zur Eigennutzung, immer unattraktiver. Ausgenommen davon sind sicherlich hochwertige Neubauten, die für Familien geeignet sind. Diese werden sehr wahrscheinlich weiterhin gebaut und verkauft. Diese Wohnungen sind allerdings nicht die typischen Wohnungen, die auf Zeit vermietet werden.

Für Vermieter, die das Geld nicht dringend brauchen, ist es ratsamer, nicht zu verkaufen, sondern die fünf Jahre durchzuhalten und darauf zu hoffen, dass der Mietendeckel schon früher gekippt wird.

Bedeutet der Mietendeckel das Aus für die Zeitvermietung?

Davon ist nicht auszugehen.  Berlin braucht Wohnungen auf Zeit. Personen, die nach Berlin ziehen, um hier zu arbeiten, Mitarbeiter von Start-ups, die aus dem Ausland nach Berlin ziehen – das ist die Zielgruppe von Wohnen auf Zeit. Diese Mieter möchten erst mal schnell und unkompliziert in der Stadt ankommen , ohne sich um Möbel, Internet,  Anmeldung von Strom etc. zu kümmern. Zudem möchten sie flexibel sein. Die Mieter von möblierten Wohnungen auf Zeit  verdienen überdurchschnittlich gut, Sie melden ihren Hauptwohnsitz in Berlin an und sie zahlen Steuern. Berlin profitiert wirtschaftlich von diesen Neu-Berlinern, zumal  Firmen auf dem leergefegten Berliner Arbeitsmarkt nicht  genügend Mitarbeiter finden.

Warum schadet der Mietendeckeln auch Mietern, die auf Zeit mieten möchten?

Es ist zu befürchten, dass der Mietendeckel die Zahl der Wohnungen auf dem Markt reduziert. Mancher Vermieter einer Wohnung auf Zeit wird seine Wohnung wahrscheinlich ab und zu selbst nutzen, den Rest des Jahres aber leer stehen lassen. Ohne ein ausreichend großes Angebot von möblierten Wohnungen auf Zeit  gäbe es für die meisten Neuberliner, vor allem für die, die aus dem Ausland kommen und die kein Deutsch sprechen  nur die Alternative Hotel oder  Serviced Appartement  - beides ist teurer als eine möblierte Wohnung auf Zeit.  Zudem diskriminiert der deutsche Mietmarkt Mieter aus dem EU-Ausland. EU Bürger haben das Recht auf Freizügigkeit und auf freie Arbeitsplatzwahl. In Deutschland haben sie allerdings ohne Schufa , den Nachweis von drei Gehaltsabrechnungen und einer  Mietschuldenfreiheitsbescheinigung wenig Chance, eine Wohnung zu bekommen. Eine möblierte Wohnung auf Zeit ist für sie die Lösung. Sie können sich  anmelden, ein Bankkonto eröffnen, sie bekommen eine Schufa  und schließlich auch eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. Mit all diesen Unterlagen können sie sich um eine eigene, unmöblierte Wohnung bewerben. Sofern sie dies möchten.

Warum ist der Mietdeckel für die Zeitvermietung Irrsinn?

Möblierte Wohnungen sind vollständig ausgestattet, mit allem, was man braucht. Bei den meisten sind die Möblierung und die Ausstattung zudem sehr hochwertig. Es wäre Irrsinn, wenn der Mietpreis  für solch eine gut ausgestattete und gepflegte möblierte Wohnung  lediglich vom Baujahr des Hauses, Kriterien wie Sammelheizung oder letzte Renovierung bestimmt werden soll.

Der Aufwand, die Instandhaltung und die Betreuung sind  bei der Vermietung auf Zeit ebenfalls  größer als bei der Vermietung einer Leerwohnung.

Bei Wohnungen auf Zeit gibt es eine Warmmiete. Der Vorteil für Mieter: Sie haben keinen Aufwand mit der Ablesung von Gas und Strom, der Mietpreis ist transparent und erlaubt Planungssicherheit. Mit dem Mietendeckel müssten Mieter eine Kaltmiete bezahlen, womöglich zuzüglich Möblierungs – und ausstattungsaufschlag und sie müssten sich um Verbrauchskosten , Internet etc. kümmern. Die meisten Mieter auf Zeit bezahlen sicherlich lieber eine höhere Miete, als diese Aufgaben selbst zu übernehmen.

Warum steht die Vermietung von möbliertem Wohnraum in der Kritik?

Kritiker der möblierten Vermietung unterstellen Vermietern, mit der möblierten Vermietung lediglich den Mietspiegel umgehen zu wollen. Sie gehen davon aus, dass es reicht, nur einige alte Möbelstücke in eine Wohnung zu stellen und diese dann als möbliert zu vermieten. Dies funktioniert aber nicht. Mieter vergleichen Angebote, Preise und Ausstattungen und entscheiden sich für das beste Preis-Leistungsverhältnis. Nicht jede möblierte Wohnung, die auf dem Markt angeboten wird, vermietet sich auch gut. Schwarze Schafe unter den Vermietern gibt es sicherlich auch. Die Regel sind sie jedoch nicht. Die meisten Vermieter vermieten auf Zeit, weil sie planen, die Wohnung in näherer oder ferner Zukunft selbst  nutzen. Die Politik sowie viele Medien unterscheiden selten zwischen der Vermietung von Ferienwohnungen und der Vermietung auf Zeit. Dabei wird auch nie berücksichtigt, dass die Vermietung auf Zeit für eine Stadt wie Berlin wichtig und sinnvoll ist.

Lesen Sie hier, warum möblierte Wohnungen wichtig für Berlin sind und was passiert, wenn der Mietendeckel die Vermietung von möblierten Wohnungen auf Zeit erschwert.

Gilt der Mietendeckel auch für möblierte Wohnungen auf Zeit?


Es geht ein Gespenst um in Berlin. Das Gespenst des Mietendeckels!

Das Vorhaben des Berliner Senats, Mietendeckel und Mietobergrenze einzuführen, hat in den letzten Wochen auch bei Vermietern, die auf Zeit vermieten, zu großer Verunsicherung geführt. Dies wurde schon mal erreicht!
Das Gesetz ist beschlossene Sache und der Mietendeckel soll nun auch für möblierte Wohnungen gelten.
Bei dem folgenden Artikel handelt es sich um eine Meinungsäußerung, nicht um eine Rechtsberatung.

Mietendeckel? Was sollten Vermieter von möblierten Wohnungen auf Zeit jetzt tun?


Erstmal gar nichts. Im Moment sollten Vermieter keine überstürzten Entscheidungen treffen. Selbst wenn das Gesetz in Kraft treten sollte, ist der genaue Wortlaut ausschlaggebend. Bis dahin ist zu hoffen, dass die Vernunft siegt und erkannt wird, wie wichtig das Vorhandensein von möblierten Wohnungen für Berlin ist. Zudem sehen viele das geplante Gesetz als Verstoß gegen die Verfassung und es könnte, sollte es tatsächlich verabschiedet werden, vom Bundesverfassungsgericht gekippt werden. Mit einer Vielzahl von Klagen von betroffenen Vermietern ist außerdem zu rechnen, denn dieses Gesetz greift massiv in das Eigentumsrecht ein.   

Ist die Vermietung auf Zeit Schuld an der Wohnungsnot in Berlin?


In fast jedem Artikel über die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt wird immer wieder behauptet, dass die Ferien – und Zeitvermietung für den Wohnungsmangel in dieser Stadt verantwortlich sei. Oft wird nicht einmal zwischen der Vermietung von Ferienwohnungen an Touristen, welche genehmigungspflichtig und streng reglementiert ist und der möblierten Vermietung unterschieden. Bei der Vermietung auf Zeit – länger als zwei Monate, an Personen, die nach Berlin ziehen, um hier zu arbeiten-  handelt es sich eben nicht um Zweckentfremdung. Des Weiteren wird Vermietern von Wohnungen auf Zeit unterstellt, dass sie mit der möblierten Vermietung lediglich den Mietspiegel unterwandern möchten. Angeblich stellen Vermieter nur ein paar billige oder alte Möbel in ihre Wohnung und schon kann diese als möbliert vermietet werden. Der Mietspiegel gilt dann nicht mehr. Sicherlich gibt es schwarze Schafe unter den Vermietern, die einfachste Wohnungen zu hohen Mietpreisen anbieten. Dies ist allerdings nicht die Regel.

Der überwiegende Teil der möblierten Wohnungen ist höher – bis hochwertig möbliert sowie voll ausgestattet. Also nicht nur mit ein paar Möbeln, sondern mit sämtlichen Dingen des täglichen Bedarfs. Selbstverständlich ist Internet sowie TV Empfang ebenfalls vorhanden, sämtliche Verbrauchs – und Nebenkosten in der Miete inkludiert und oft ist auch der Rundfunkbeitrag mit enthalten.

Kann und soll nun solche eine Wohnung nach einem vom Senat festgesetzten Mietspiegel vermietet werden?

Dies ist völlig absurd. Der Vermieter wäre demnach gezwungen, einen Kaltmietpreis nach dem Mietspiegel, welcher wenig Rücksicht auf Lage und Zustand der Wohnung nimmt, zu kalkulieren, plus 10% der Kosten für die Möblierung und Ausstattung der Wohnung – Abschreibung über 10 Jahre. Angeblich hat der Vermieter dem Mieter seine Belege für die Möblierung und Ausstattung der Wohnung vorzulegen. Bei gut ausgestatteten Wohnungen, bei denen alles vorhanden ist - Teppiche, Vorhänge, Jalousien,  Lampen, Töpfe, Geschirr, Besteck, Handtücher, Bettwäsche etc.  – sind das schon mal mehrere Ordner. Ist der Vermieter dem Vermieter womöglich auch verpflichtet, jeden Beleg und jede Rechnung einem bestimmten Möbelstück oder einem Ausstattungsgegenstand zuzuordnen? Wie sieht es mit Sonderabschreibungen aus, wenn z.B. ein Möbelstück vor Ablauf von Jahren ersetzt werden muss? Wie sieht es aus mit der Wartung? Funktioniert z.B. ein technisches Gerät oder das Internet nicht, muss sich der Vermieter darum kümmern. Ebenso um die Ablesung, um Schönheitsreparaturen, Besichtigungen etc.

Wenn die Zeitvermietung in Zukunft tatsächlich so geregelt wird, dass der Vermieter nur den Mietspiegel und 10% der Ausstattungs – und Möblierungskosten pro Jahr, also ca. 1% der Gesamtsumme pro Monat, in den Mietpreis mit einkalkulieren kann, er aber weiterhin sämtliche Vermieterpflichten trägt und, nach der Einführung des Bestellerprinzips auch sämtliche Agenturgebühr bezahlen muss, kann er die Wohnung gleich leer stehen lassen.

Warum vermieten Vermieter auf Zeit – Was wären die Folgen der Mietendeckelung?


Die Wohnungen, die auf Zeit vermietet werden, sind oft Zweitwohnungen. Vermieter haben sie gekauft, um sie ab und zu oder in einigen Jahren selbst zu nutzen. Oder man plant den Einzug der eigenen Kinder oder anderer Familienangehöriger, wie z.B. der eigenen Eltern, falls diese pflegebedürftig werden sollten. Um flexibel zu sein und im Notfall schnell Zugriff auf die eigene Wohnung zu haben, werden diese Wohnungen auf Zeit vermietet.
Die geplante Mietendeckelung hätte zur Folge, dass diese Personengruppe ihre Wohnung leer stehen ließen. Das eigentlich Absurde an der geplanten Mietendeckelung ist ja gerade, dass sie das Problem verschärft, dass sie eigentlich zu lösen vorgibt. Die Anmeldung von Eigenbedarf wird noch schwieriger, da das Bezirksamt der Eigennutzung zustimmen muss. Da ein Mieter nur schwer einen neue Wohnung finden wird und man keinen Mieter auf die Straße setzen darf, wird die Eigennutzung, sollte das Gesetz wie geplant in Kraft treten, sehr viel schwieriger. Viele sprechen in diesem Zusammenhang von Enteignung. Wahrscheinlich würde die Mietendeckelung den Leerstand, der auch jetzt beträchtlich ist, noch weiter vergrößern.

Wer sind die Mieter einer möblierten Wohnung auf Zeit? Warum mieten diese Mieter auf Zeit?


Die Befürworter des Mietendeckels für Wohnen auf Zeit behaupten, dass Mieter über Jahre in überteuerten möblierten Wohnungen leben müssten, weil sie auf dem freien Markt keine Leerwohnungen finden. Auch viele Journalisten machen sich ungefragt zu Anwälten von angeblichen „Mietopfern“, die sich gar nicht beschwert haben. Denn eigentlich ist es völlig klar, dass möblierte Wohnungen auf Zeit teurer sein müssen als unmöblierte Wohnungen. Der Mieter kann jederzeit einziehen, er muss sich um nichts kümmern, muss keine Schönheitsreparaturen ausführen oder eine Abschlag für Reparaturen zahlen (kann bei unmöblierten Wohnungen vereinbart werden). Der Mietpreis für Zeitwohnen ist höher, aber der Aufwand ebenso.

In Berlin sind Wohnungen knapp, da zu wenig gebaut wird. Es gibt nicht genügend Sozialwohnungen und daher strömen auch Geringverdienende auf den freien Wohnungsmarkt.
Bei den Mietern auf Zeit handelt es sich nicht um Geringverdiener, sondern um Fachkräfte, sehr oft IT, aus der ganzen Welt. Berlin nennt sich stolz Start-up Hauptstadt Europas. Der Arbeitsmarkt ist jedoch leergefegt und Firmen sind darauf angewiesen, hochqualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland anzuwerben.
Diese Personen sprechen in seltensten Fällen deutsch. Zudem haben sie natürlich keine Schufa, kein Bankkonto, keine Gehaltsabrechnung in Deutschland über drei Monate und auch keine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. Übersetzt heißt dies: Sie sind auf dem deutschen Mietmarkt erst einmal chancenlos. Obwohl das europäische Recht Freizügigkeit von EU-Bürgern garantiert, werden EU-Ausländer in Deutschland bei der Wohnungssuche strukturell diskriminiert.

Dies ist die Personengruppe, die auf Zeit mietet. Nach einigen Monaten haben diese Mieter eine Schufa und eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und sie können sich um unmöblierte Wohnungen bewerben. Sofern sie dies möchten. Da diese Personen überdurchschnittlich gut verdienen, finden diejenigen, die ernsthaft suchen, auch immer eine Wohnung. Andere mieten lieber längerfristig auf Zeit, da sie nicht wissen, wie lange sie in Deutschland bleiben oder weil sie eher bequem sind. Die Aussage, wonach Mieter auf Zeit mieten müssen, weil sie keine Leerwohnung finden, ist falsch.
Selbst wenn Mieter zuerst in eine „überteuerte“ Wohnung ziehen sollten, dann ziehen sie nach ein paar Monaten in eine Wohnung mit besserem Preis – Leistungsverhältnis.

Firmen zahlen oft viel Geld für die Vermittlung dieser Fachkräfte. Gerade sie haben großes Interesse daran, dass ihre neuen Mitarbeiter sich bei ihrer Ankunft in Berlin um nichts kümmern müssen – keine aufwändige Wohnungssuche, kein Möbelkauf, kein Ärger mit Internetprovider und auch keine Anmeldung von Gas und Strom. Die Mitarbeiter sollen vom ersten Tag an Leistung bringen. Das Zeitwohnen erlaubt also Neuberlinern, egal woher sie kommen, einen schnellen Einstieg. Mit einer möblierten Wohnung kann man sich erst mal einwohnen: man hat eine Adresse, kann sich in Berlin anmelden und man ist flexibel. Nach einigen Monaten kann man sich in Ruhe und ohne Stress, nach einer eigenen Wohnung umsehen. Sofern man in Berlin bleiben will.

Was wären die Folgen des Mietendeckels für Mieter?

Der Mietendeckel soll die Mieter finanziell entlasten. Aber soll das beim Zeitwohnen möglich sein, wenn dem Mieter so viel Serviceleistungen geboten werden? Nicht zuletzt die Beratungsleistungen durch eine Agentur. Kein Mieter, der eine unmöblierte Wohnung sucht, kann zu einem Makler gehen und ihn mit der Suche nach einer unmöblierten Wohnung beauftragen oder sich beraten lassen. Wenn die Vermietung auf Zeit für Vermieter möglichst unattraktiv wird, wird die Zahl dieser Wohnungen zurückgehen.

Was würde dies für Mieter auf Zeit bedeuten? Auf dem normalen Mietmarkt hätten sie ohne Schufa etc. keine Chance. Zudem wollen die meisten sowie nicht sofort eine Wohnung mieten, sondern sich erst mal einleben und Umzug etc. nach und nach organisieren. Diese Personengruppe müsste in Zukunft auf Hotels oder Serviced Apartments ausweichen, was bedeutend teurer wäre als Möbliertes Wohnen. Infolgedessen würden im Innenstadtbereich noch mehr Hotels und Serviced Apartments gebaut werden. Hier stellt sich die Frage: Warum nutzt man die Baulücken in der ganzen Stadt nicht für Wohnungsbauten? Warum soll in Zukunft mit noch mehr Bürokratie, die Einhaltung des Mietspiegels kontrolliert werden und warum müssen Vermieter für eine verfehlte Wohnungspolitik büßen?

Was ist das Ziel des Mietendeckels?

Der Mietendeckel schafft keinen neuen Wohnraum und nützt zahlungskräftigen Mietern in Bestlage, deren luxuriöse Wohnungen vor 2014 errichtet wurden. Soweit, so absurd.

Durch den Mietendeckel wird in Kauf genommen, dass die Berliner Wirtschaft geschwächt wird. An Zuzug hat man anscheinend kein Interesse mehr.
In Zukunft wird niemand mehr aus – oder umziehen und Personen, die nach Berlin ziehen möchten, haben keine Chance mehr, eine Wohnung zu finden. Berlin den Berlinern – Berlin first. War Berlin nicht mal eine liberale, offene, multikulturelle Stadt?

Jetzt werden auch die Touristen als großes Problem dieser Stadt identifiziert. Die Linke will handeln und die Zahl der Touristen in Berlin reduzieren. Angeblich fühlen sich viele Berliner von Touristen in ihren Kiezen gestört. Die Hölle sind natürlich immer die anderen und Touristen sind für alles verantwortlich, was die Linke nicht mag: Kommerzialisierung, Disneyland und auch für Lärm. Hat eigentlich schon jemand gefragt, wie viele Berliner sich durch andere Berliner gestört fühlen? Was kommt noch? Werden demnächst alle Craft Beer Pubs und Burgerläden und in durch Berliner Eckkneipen mit Lokale mit Eisbeinkarte ersetzt? Es ist schon sehr erstaunlich, dieses Gedankengut bei der Linken zu finden.
Bei der Diskussion über den Mietendeckel zählt bei den Berliner Politikern Ideologie mehr als pragramatische Lösungen.
Sollte in Zukunft die unbürokratische Vermietung von möblierten Wohnungen auf Zeit, eine Win-win Situation für Mieter und Vermieter, nicht mehr möglich sein, wird es für Aus – und Inländer schwieriger werden, nach Berlin zu ziehen. Mit fatalen Folgen für den Wirtschaftsstandort Berlin.
Weltstadt geht anders und man fragt sich, ob Berlin wieder arm werden soll. Wenn arm, dann diesmal ideologisch verbohrt, aber garantiert nicht sexy.

Bei Crocodilian beraten wir alle unsere Kunden ausführlich zum Mietendeckel. Die möblierte Vermietung auf Zeit ist im Moment die einzig sinnvolle Weg für Vermieter, die nicht verkaufen möchten.

Belforterstrasse Berlin

12 Argumente gegen den Mietendeckel

80% aller Berliner befürworten angeblich für den Mietendeckel. Um diese breite Zustimmung zu erzielen, werden nicht nur die Mieten derer gesenkt, die sich Wohnen in der Stadt nicht mehr leisten können. Auch die Mieten derer, die sich für teure Wohnungen in zentralen Lagen entscheiden, sollen billig werden. Das Ausstattungsniveau und die Lage spielen kaum mehr eine Rolle. Auch Diktatoren wie Franco oder Hitler verteilten übrigens gerne Mietendeckelgeschenke an die Bevölkerung. Bisher brachte der Mietendeckel in keinem Versuch den gewünschten Erfolg. Eher das Gegenteil.Hier die 12 wichtigsten Argumente gegen den Mietendeckel.

Der Mietendeckel schafft Scheinangebote

Aber was nützt es? Bei den günstigen Mietangeboten handelt es sich um Scheinangebote. Theoretisch günstig, aber nicht zu bekommen.

Der Mietendeckel bringt Stillstand: Keine Umzüge und Leerstand

Günstige Mieter führen dazu, dass niemand mehr aus – oder umzieht. Paare, die zusammenziehen wollten, werden die zweite Wohnung halten. Und diejenigen, die eigentlich wegziehen wollten und nur noch sporadisch in Berlin sind, werden sie nur noch ab und zu nutzen und die Wohnung ansonsten leer stehen lassen.

Der Mietendeckel schafft Ruinen

Ohne Wettbewerb und Aussicht auf Gewinn, wird kaum ein Vermieter Rücklagen bilden und
in die kontinuierliche Pflege seiner Immobilie setzen. Warum sollte ein Vermieter auch investieren? Der bessere Erhaltungszustand bringt keine höhere Rendite. Gebäude werden mehr und mehr verkommen.

Das Erreichen der Klimaziele wird verhindert

Der Mietendeckel verhindert Investitionen, unter anderem auch die in energetische Sanierungen und verhindert die Erreichung der Klimaziele.

Wohnungsbau wird verhindert und keine neuen Wohnungen geschaffen

Neubauten, die nach 2014 errichtet wurden, fallen nicht unter den Mietendeckel. Trotzdem ist nicht zu erwarten, dass private Investoren in nächster Zeit in die Errichtung von Neubau-Mietwohnungen investieren werden. Es fehlt die Rechtssicherheit. Wer garantiert, dass nicht auch bald die Mieten für Neubauten nach 2014 gedeckelt werden? Neubauten werden dann wohl nur noch für Selbstnutzer interessant sein.

Mietendeckel führt zu Wohnraumverschwendung

Wird eine große Altbauwohnung frei, war es bisher gewinnbringender, diese zu teilen und in zwei Wohnungen zu verwandeln. Der Vermieter konnte eine höhere Miete erzielen und der vorhandene Raum bot Platz für mehrere Mieter. In Berlin verfügt jede Person im Durchschnitt über 39,2m². Und liegt damit an der Spitze der europäischen Metropolen. Dies zeigt, dass eigentlich viel Wohnraum und Platz vorhanden ist, Die Aufteilung ist das Problem. Statt weiterhin große Wohnungen aufzuteilen, führt der Mietendeckel dazu, dass große Altbauwohnungen erhalten bleiben. Bei günstigen Mieten kann sich dann eine Person eine riesengroße Wohnung leisten.

Der Mietendeckel vernichtet Werte

Jahrelang wurden Menschen dazu animiert, privat fürs Alter vorzusorgen und sich nicht auf die Rente zu verlassen. Viele haben in Immobilien investiert. Nicht nur die Wohlhabenden. Der Mietendeckel verringert den Ertrag und den Wert der Immobilie. Im schlimmsten Fall können Kredite nicht mehr bedient werden.

Der Mietendeckel ist unökonomisch

Gut verdienender Miete können hohe Mieten bezahlen, die dann wiederum vom Vermieter versteuert werden. Unklar bleibt, warum Berlin auf diese Steuereinnahmen verzichte. Viel sinnvoller wäre es, durch Steuereinnahmen Bauprojekte zu fördern oder bedürftige, nicht alle, Mieter durch die Zahlung von Wohngeld zu unterstützen.

Zur Durchsetzung und Überprüfung des Mietendeckels wollen die Behörden weitere Mitarbeiter einstellen. Ein frommer Wunsch. Schon jetzt gibt es viele offene Stellen, z.B. bei den Bürgerämtern, aber man findet keine Mitarbeiter. Ob die Mitarbeiterakquise für das Projekt Mietendeckel Erfolg haben wird, ist ungewiss. Es stellt sich zudem die Frage, warum die Stadt Berlin nicht Mitarbeiter einstellt, die an zukunftsgerichteten Projekten arbeiten, wie z.B. Städtebau, Baugenehmigungen erteilen etc. Stattdessen wird es noch mehr Kontrollen und Bürokratie geben, ohne dass dadurch ein volkswirtschaftlicher Nutzen erbracht wird.

Der Mietendeckel verhindert Zuzug nach Berlin

Der Mietendeckel bedeutet: Die, die bereits hier sind, sollen billig wohnen, egal wie vermögend sie sind. Und die, die noch nicht hier sind, brauchen gar nicht erst zu kommen. Es soll also alles bleiben wie es ist. Der Mietendeckel verhindert Zuzug aus dem Aus – und Inland nach Berlin. Berlin ist jedoch auf Zuzug von Fachkräften, ganz besonders aus dem Bereich IT, angewiesen. Wenn neue Mietarbeiter von Start-ups keine Wohnungen mehr finden, werden sich die Start-ups auch bald in einer offeneren Stadt niederlassen. n

Der Mietendeckel führt zu Schmiergeldzahlungen

Der Mietendeckel führt dazu, dass Wohnungen nur mehr gegen eine entsprechende Schmiergeldzahlung zu bekommen sind.-

Mieten im Umland werden steigen

Wenn keine Wohnungen mehr in Berlin zu finden sind, werden immer mehr Menschen aufs Umland ausweichen. Die Mietpreie in Oranienburg werden dann höher sein als in der Oranienburger Str. in Mitte und Oranienburg hat dann dasselbe Problem.

Der Mietendeckel nützt den Reichen

Die Preise für attraktive, großzügig geschnittene Wohnungen in guten Lagen werden durch den Mietendeckel sicherlich steigen. Viele Vermieter werden, falls das Verfassungsgericht die Rechtmäßigkeit des Mietendeckels bestätigt, sicherlich verkaufen. An reiche Käufer zur Selbstnutzung . Die Preise für normale Mietwohnungen werden sinken, da diese Wohnungen als Investitionsobjekt nicht mehr attraktiv sind und weniger vermögende nicht über genügend Eigenkapital für den Immobilienkauf verfügen.
Mieter mit niedrigen Einkommen in günstigen Wohnungen in Sozial – oder Genossenschaftswohnungen werden vom Mietendeckel wenig bis kaum profitieren.

Der Mietendeckel verhindert, dass ab Januar hochwertige Wohnungen und Wohnungen in guter Lage vermietet werden

Vermieter werden hochwertig e Wohnungen und Wohnungen in sehr guten Lagen nicht zum Mietendeckelpreis vermieten, falls Wohnungen ab Januar 2020 frei werden. Die Gefahr, nie mehr auf einen marktüblichen Mietpreis erhöhen zu können, ist viel zu groß. Selbst wenn das Gesetz einkassiert wird, kann der Vermieter die Miete dann erst wieder moderat und in Abständen erhöhen.
Vermieter werden ihre Wohnung wohl eher erst mal leer stehen lassen, und abwarten, was die Zukunft bringt. Obwohl natürlich auch Leerstand verboten ist.

Der Mietendeckel verschleiert das eigentliche Problem: Die miserable Wohnungspolitik

Jahrelang wurde versäumt, Wohnungen zu bauen. Besonders Sozialwohnung, und gerade die fehlen jetzt. Es war absehbar, dass es so kommen würde, denn Wohnungen fallen irgendwann aus der Sozialbindung. Anstatt diesen Mietern preisgünstige Sozialwohnungen zu bieten, alimentiert man nun das Wohnen für alle.

Gibt es auch gute Nachrichten?

Alle Juristen, die wir zum Thema Mietendeckel befragt haben, sind sich darüber einig, dass der Mietendeckel verfassungswidrig ist. Schon alleine deshalb, weil es sich nicht um einen Mietendeckel handelt, sondern um eine Absenkung der Mieten.

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