Kann ich meine eigene Wohnung untervermieten?
Wir bekommen sehr oft Wohnungsangebote für Privatwohnungen, also Wohnungen, die nur wegen vorübergehender Abwesenheit auf Zeit untervermietet werden sollen. Das können Jahre sein oder auch nur ein paar Monate.
Egal ob man Eigentümer ist oder Mieter: Wenn man längere Zeit die eigene Wohnung untervermieten will, sollte man sich frühzeitig informieren. Trotz der allgemeinen Wohnungsknappheit ist es nicht immer einfach, einen Untermieter zu finden. Und nicht immer sind Agenturen die richtigen Ansprechpartner.
Was lässt sich gut vermieten und untervermieten?
Bei den meisten Wohnungen, die auf Zeit angeboten werden, handelt es sich um Wohnungen, die extra für die Zeitvermietung möbliert wurden. Wohlgemerkt für die Zeit – und nicht für die Ferienvermietung.
Diese Wohnungen werden an Personen vermietet, die nach Berlin kommen, um hier zu arbeiten. Oder die eine Aus – oder Fortbildung, wie z.B: einen Sprachkurs absolvieren. Das ist ganz wichtig, denn die Vermietung an Touristen ist (meistens) illegal.
Diese Wohnungen stehen ohne zeitliche Begrenzung zur Verfügung. Das heißt nicht, dass Mieter unbegrenzt mieten. Aber bei diesen Wohnungen ist es möglich, einen Mietvertrag über einen bestimmten Zeitraum abzuschließen und diesen später vielleicht einmal, manchmal auch mehrmals zu verlängern. Der Mieter auf Zeit ist also flexibel. Oft dauern Projekte länger, oder man findet nicht so schnell eine eigene, unmöblierte Wohnung in Berlin.
Früher, noch vor ca 6 Jahren, war es einfach, auch einen Mieter für eine Privatwohnung, die nur für einen bestimmten Zeitraum untervermietet werden sollten, zu finden.
Seither hat sich der Markt allerdings ein wenig geändert. Heutzutage findet man fast nur noch “Zeitwohnungen”. Und seit dem Verbot der Ferienwohnungen gibt es sogar ein Überangebot dieser Objekte, da jetzt auch viele Ferienwohnungen fürs Zeitwohnen angeboten werden. Wobei Überangebot wieder relativ zu betrachten ist. Es gibt viel Masse, aber Qualität ist nach wie vor gefragt und gute Wohnungen zu einen vernünftigen Preis vermieten sich immer noch sehr gut.
Wohnungen, die sich gut vermieten lassen sind
- so ausgestattet und möbliert, dass sie für eine bestimmte Zielgruppe interessant sind
- modern, geschmackvoll und stylish möbliert. Also kein Mix aus alt und neu.
- oder, wie im Beispiel oben, sollte ein Stil, der nicht unbedingt als modern gilt, einheitlich umgestzt werden. Bei hochwertiger Ausstattung, wie hier, gibt es auch eine Nachfrage. Allerdings weniger als bei modern möblierten Wohnungen, die ein jüngeres Publikum ansprechen.
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Nachteile für Mieter – Untervermietung
Zeitlich begrenzte Verfügbarkeit
Aus Mietersicht ist die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit von Nachteil. Mieter möchten gerne flexibel sein. Deshalb mieten sie oft erstmal für einen kürzeren Zeitraum, z.B. für 2 oder 3 Monate, aber mit einer Verlängerungsoption. Wenn eine Wohnung z.B: nur für 4 Monate verfügbar ist, ist sie für die meisten Mieter oft nicht interessant. Denn kaum jemand hat Lust, öfters als nötig umzuziehen.
Wenn Sie z.B. für genau ein Jahr weg sind und genau für diesen Zeitraum einen Untermieter suchen, kann dies auch schwierig sein jemanden zu finden, der ab dem Monat, in der Ihre Wohnung verfügbar ist, gleich für ein Jahr sucht, und dann auch noch Ihre Wohnung mieten will. Will er einen Monat später für ein Jahr mieten, kommt Ihre Wohnung nicht infrage, weil sie dann nur mehr 11 Monate verfügbar ist. Von daher ist es immer besser, wenn auch der Vermieter flexibel ist und die Wohnung auch für kürzere Mietzeiträume anbietet. Allerdings ist der Aufwand dann größer. Die Abnahme, Endreinigung etc. muss organisiert werden, und dafür brauchen Sie jemanden, der sich um Ihre Wohnung kümmert.
Keine “neutrale” Ausstattung
Wohnungen, die für die Zeitvermietung eingerichtet werden, sehen eher aus wie Hotelunterkünfte: Modern, in einheitlichem Stil möbliert, cleaner Schic, ohne Privatgegenstände. Auch ohne Bücher, CD-Sammlungen, Pflanzen etc. Nichts gegen Bücher und CDs. Aber diese stellen bei der Zeitvermietung nicht unbedingt einen Mehrwert für die Mieter dar. Ganz im Gegenteil. Der Mieter hat dadurch eher das Gefühl, Gast zu sein und in der Welt einer anderen Person zu leben. Das mag nicht jeder. Zumal dann, wenn es genügend andere Alternativen gibt.
Höherer “Abwicklungsaufwand”
Angenommen ein Vermieter bietet eine Privatwohnung zur Untervermietung vom 1. Dezember bis 31. März an, also 4 Monate. Viele verbringen die Wintermonate lieber in klimatisch sympathischeren Regionen.
Hier gibt es folgendes Problem:
- Dezember ist der schlechteste Monat. Auch da gibt es Nachfrage, aber deutlich weniger als in den übrigen Monaten. Fast niemand beginnt ein Job im Dezember in Berlin, denn schon vor Mitte des Monats sind alle schon im Weihnachts– und Jahresendmodus. Von daher wäre es realistischer einen Mieter ab Anfang Januar zu finden.
Wenn der Vermieter zu diesem Zeitpunkt allerdings schon abgereist ist, muss jemand aus seinem Umfeld sich um die Wohnung kümmern und Besichtigungen durchführen. Dann folgen Fragen und womöglich befindet sich der Vermieter auch noch an einem Ort ohne zuverlässige Internetverbindung. Dabei muss er – oder eine Person, die für die Wohnung verantwortlich ist – während der gesamten Mietzeit erreichbar sein. Wenn es z.B. einen Wasserschaden gibt (nicht, dass daran der Mieter schuld sein müsste), muss der Vermieter schnell handeln. - Der Absprachebedarf ist meistens sehr viel höher als bei einer “neutralen” Wohnung. Bettwäsche, Handtücher etc. Bringt der Mieter eine eigene Ausstattung mit, benutzt er alles vom Vermieter (dann muss alles neuwertig sein und nicht gebraucht aussehen) oder muss alles neu gekauft werden? Welche Gegenstände müssen weggeräumt, neu gekauft oder ergänzt werden. Oft muss der Briefkasten auch noch geleert werden oder Pflanzen gegossen werden.
Außerdem vermietet der Vermieter sein eigenes Heim und hat dazu einen emotionaleren Bezug als zu einer Wohnung, die als Investitionsobjekt dient.
Dies alles macht die Abwicklung meistens zeitaufwändiger.
Chancen: Privatwohnung untervermieten
Natürlich hängt es von der Wohnung ab, wie gut sich diese untervermieten lässt. Über Zeitwohnagenturen lassen sich meistens nur folgende Privatwohnung auf Zeit untervermieten:
– Familienwohnung mit mehreren Schlafzimmer in guter Lage, besonders Mitte etc.
– bevorzugt in Sommermonaten (dann auch für kürzeren Zeitraum)
– hochwertige, eher Design orientierte Möblierung
– Wohnungen ohne Privatgegenstände
Mietpreis senken
Die Nachteile aus Sicht des Mieters wurden bereits genannt. Von daher ist es bei den meisten Privatwohnungen nicht unbedingt sinnvoll, einen Gewinn mit einzukalkulieren oder für die Möblierung einen Zuschlag mit einzukalkulieren. Ziel sollte es natürlich sein, die eigenen Kosten zu decken. Bei kurzer Vermietung von nur einigen Monaten ist auch dies manchmal nicht möglich. Hier sollten Sie sich entscheiden, ob Sie vermieten und die eigenen Kosten minimieren möchten und eventuell nicht kostendeckend Ihre Wohnung für ein paar Monate zur Untervermietung anbieten. Während der Wintermonate ist es immer schwerer, die Chancen für gute Wohnungen im Sommer sind sehr viel besser. Wir bekommen schon im Januar oder Februar viele Anfragen für Wohnungen im Juni oder Juli, meist für einige Monate. Von Professoren, Sprachkursteilnehmern etc.
Andere Plattformen
Wenn eine Zeitwohnagentur Ihnen mitteilt, dass sie keine Untermieter für Ihre Wohnung findet, empfehlen wir, es bei anderen Plattformen zu probieren. Zum Beispiel Wohnungstausch-Websites, Studentenplattformen etc. All diese Seiten haben eine andere Zielgruppe als Agenturen.
Als Mietwohnung auf Zeit anbieten
Bei sehr langer Abwesenheit nicht als Wohnung auf Zeit sondern als Mietwohnung vermieten. Eventuell leer. Und dafür den richtigen Mieter finden. Weniger Aufwand, regelmäßige Miete. Und Sie können wahren Befristungsgrund angeben.
Für kürzere Zeiträume vermieten
Sie können ebenfalls versuchen, die Wohnung für kürzere Zeiträume zu vermieten und Mieterwechsel mit einplanen. Dies kann unter Umständen aber schwierig werden, wenn Sie selbst Mieter sind und ein Okay der Hausverwaltung zur Untervermietung brauchen. Oft will die Hausverwaltung keinen Mieterwechsel während der Abwesenheit des Hauptmieters.
Wenn Sie an mehrere Mieter vermieten, brauchen Sie jedoch jemand, der sich zuverlässig und kompetent um die Wohnung kümmert, die Übergabe und Abnahme durchführt, Ansprechpartner ist, wenn etwas nicht funktioniert und der schwer reagiert. Professionelle Vewaltungsagenturen kümmern sich in der Regel nicht um Privatwohnungen, bzw. nur in Ausnahmefällen (wenn die Wohnung für mehrere Jahre vermietet werden soll, die Ausstattung und Möblierung so ist, dass die Wohnung leicht vermietet werden kann, die Lage gut ist etc.)
Fazit:
Es gibt inzwischen genug Wohnungen auf Zeit. Gute Chancen haben Privatwohnungen, die für Familien geeignet sind, gut ausgestattet sind und bei denen der Preis stimmt
Natürlich sind all die Informationen, die Sie hier finden, sehr pauschal. Es geht erst einmal darum, zu erklären, was die Besonderheiten und die eventuellen Schwierigkeiten bei der Vermietung einer Privatwohnung sind.
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